MARTIN MÜNCH
Der richtige Standort
Früher galt generell die Empfehlung, ein Klavier nicht an einer Außenmauer aufzustellen. In Zeiten von Niedrigenergie- oder Passivhäusern ist dies aber nicht mehr allgemeingültig. Bei gut isolierten Häusern, ist nicht mit einer Beeinträchtigung zu rechnen.
Vielmehr spielen Faktoren wie direkte Sonneneinstrahlung, Fußbodenheizung oder Kachelofen eine Rolle.
Direkte, starke Sonneneinstrahlung kann zum einen dazu führen, dass der Holzfarbton ausbleicht (natürlich nicht bei Klavieren in schwarz oder weiß) zum anderen erhitzt sich das Instrument was zu einem stärkeren Verstimmen führen kann.
Die Fußbodenheizung richtet gerade bei älteren Instrumenten oft große Schäden an. Die warme, trockene Luft steigt durch das Instrument nach oben und trocknet das Holz aus. Abhilfe kann hier oft nur ein direkt im Klavier oder Flügel verbautes Klimagerät schaffen.
Auch der Kachelofen oder Kaminofen führt im Winter zu einer trockenen Raumluft. Je größer der Abstand zum Klavier, desto besser. Die Luftfeuchtigkeit im Raum sollte aber auf alle Fälle beobachtet werden.
Kellerräume neigen gerade im Sommer zu sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Dies ist oft genauso schädlich wie ein zu trockener Raum. Nicht selten bildet sich im Inneren der Instrumente Schimmel, der nur sehr aufwändig wieder zu entfernen ist.
Generell empfehlen wir, Klaviere nicht zu dicht an die Wand zu stellen, damit die Luft auch hinter dem Instrument zirkulieren kann.